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Allgemein Ehrenamtsplattform

Auftaktumfrage zum Digitalisierungsstand im Ehrenamt

Rückblick auf die Auftaktumfrage zur Ehrenamtsplattform vom Juni 2021 im Projekt Herzberg digital.verein.t. Mit allen Ergebnissen zum Digitalisierungsstand des Ehrenamts in Herzberg (Elster).

An der Umfrage des Projektes Herzberg digital.verein.t zur Bedarfserfassung im Bereich der Digitalisierung der Arbeit von Vereinen und anderen ehrenamtlichen Organisationen haben im Juni 2021 über 100 Personen teilgenommen, 64 davon sind Vertreter*innen von Vereinen und Gruppen aus Herzberg. 

Die Ergebnisse zeigen: Digitalisierung ist kein Fremdwort für die Herzberger Vereine und Gruppen. In einigen Bereichen sind bereits ein Großteil der Organisationen selbstverständlich digital unterwegs.

  • Das gilt zum Beispiel für die interne Kommunikation, für die fast 70% der Befragten bereits auf Messenger zurückgreifen.
  • Auch sind bereits 65% der Vereine und Gruppen mit einer Website im Internet vertreten, fast 50% sind in den sozialen Medien aktiv.
  • Dennoch scheint es gerade in diesen Bereichen das Bedürfnis nach Weiterentwicklung zu geben: 69% der Vereine haben Interesse  an Weiterbildungsangeboten zum Thema Öffentlichkeitsarbeit über Soziale Medien und Website. 

Noch kaum online agieren die Herzberger Organisationen hingegen in den Bereichen Mitgliederakquise, Spendensammeln und digitale Projektzusammenarbeit. Nicht überraschend, dass gerade in diesen Bereichen der größte Handlungsbedarf in Richtung Digitalisierung gesehen wird: Fast die Hälfte der Vereine und Gruppen fände es wichtig, für die Zusammenarbeit in Projekten sowie für die Gewinnung von neuen Mitgliedern Online-Dienste zu nutzen. Die Relevanz von Online-Mitgliederakquise zeigt sich auch in den Antworten zu Weiterbildungsangeboten: 50% hätten Interesse an Weiterbildungsangeboten zum Thema Mitgliedergewinnung. 

Ein weiterer Bereich, in dem die Herzberger Gruppen gerne digitaler aufgestellt wären, sind Treffen und Versammlungen. Bisher treffen sich nur ca. 10% der Vereine im Netz. 50% derjenigen, die bisher noch keine Online-Treffen durchführen, würden das gerne in Zukunft ändern. 

In vielen Organisationen (60%) gibt es eine Person, die für die Einführung von digitalen Technologien zuständig ist. Dennoch scheint hier Kompetenzmangel zu bestehen: Die größte Barriere bei der Einführung digitaler Anwendungen ist das Fehlen von Personen mit IT-Kenntnissen oder der Bereitschaft, sich damit eingehend zu beschäftigen. Die zweitgrößte Barriere, von 44% thematisiert, sind die Kosten, die mit der Einführung von digitalen Technologien einhergehen. Erfreulich ist, dass die grundsätzliche Einstellung gegenüber Digitalisierung positiv zu sein scheint: Nur bei 8% ist die fehlende Zustimmung des Vorstands oder der Mitglieder eine relevante Barriere bei der Einführung von Tools. 

Hinsichtlich der Nutzung der Herzberg-App zeigen sich die Befragten in der Umfrage noch zurückhaltend. Zwar wird die App bereits von 75% der Befragten genutzt, jedoch von mehr als der Hälfte nur sporadisch. Die Zufriedenheit mit der App siedelt sich im Mittelfeld an: Mehr als die Hälfte der Nutzer und Nutzerinnen ist weder zufrieden noch unzufrieden mit der Herzberg-App. Dies kann daran liegen, dass die Befragten keine tiefergehende Kenntnis der App haben und entspricht außerdem dem in der empirischen Sozialforschung häufig beobachteten Phänomen der Tendenz zur Mitte. Hier hätte demnach eine gerade Zahl an Antworten gegeben werden müssen, um eine entschiedene Antwort zu “erzwingen”.

Umso deutlicher zeigt sich der Bedarf nach Weiterentwicklung der App, sowohl bei den Vereinen und Gruppen als auch bei den anderen Herzberger*innen. Viele der Vereine und Gruppen geben an, die App in Zukunft für die Ankündigung von Veranstaltungen, Trainings- und Kurszeiten, die Präsentation ihres Vereins und die Mitgliedergewinnung nutzen zu wollen. Ähnliche Interessen bestehen auch auf Seiten der vereinsexternen Herzberger*innen: Oberste Priorität hat hier der Veranstaltungskalender, dicht gefolgt von Neuigkeiten aus dem Leben der Vereine und der Möglichkeit, schnell und einfach mit den Vereinen und Gruppen in Kontakt zu treten. 

Für die Entwickler*innen der App geben die Umfrageergebnisse bereits eine erste Richtung vor. An die konkrete Ausgestaltung geht es dann zusammen mit den Engagierten in den Prototyping-Workshops.

2 Antworten auf „Auftaktumfrage zum Digitalisierungsstand im Ehrenamt“

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